Katzenkrankheiten

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FIV

Die FIV Infektion bei Katzen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verbreitet. Unsere Region weist dabei eine zum Glück geringere Infektionsdichte auf. Das Virus wird hauptsächlich durch Bisswunden übertragen. Eine Anstreckung über Sperma oder von infizierten Müttern auf ihre Welpen ist möglich, jedoch vergleichsweise selten der Fall. Männliche, unkastrierte Freigängerkatzen, die häufig in Revierkämpfe verstrickt sind, haben daher das höchste Risiko das Virus zu bekommen. Klinische Symptome Die klinischen Symptome können entweder durch das Virus selbst verursacht werden, oder durch Folgeinfektionen aufgrund der erworbenen Immunschwäche (sog. Sekundärinfektionen). Daher können die Symptome stark variieren. Grundsätzlich unterscheidet man drei Krankheitsphasen: In der ersten Krankheitsphase nach der Ansteckung sind die Tiere oft unspezifisch erkrankt. Mattigkeit, Fieber und Verweigerung der Futteraufnahme sind die ersten Symptome. Eine Lymphknotenschwellung kann auffällig sein. Oft sind diese ersten Symptome selbst limitierend und die betroffene Katze zeigt keine Veränderungen. Es folgt eine zweite Krankheitsphase ohne erkennbare Krankheitzeichen, die über mehrere Jahre dauern kann. Die Endphase der Erkrankung ist durch eine Immunschwäche, ähnlich der AIDS-Erkrankung des Menschen gekennzeichnet. In diesem Stadium sind die Krankheitssymptome oft sehr variabel und durch aus der Immunschwäche entstehende Folgeerkrankungen gekennzeichnet. Schwere Atemwegsinfektionen, Magen-Darm- Erkrankungen, Nieren- und Augenerkrankungen sowie neurologische Symptome können auftreten. Diagnose Die Diagnose der FIV-Infektion basiert auf dem Nachweis spezifischer Antikörper gegen das Virus in einer Blutprobe. Ein positiver Befund (seropositiv) bestätigt ein Kontakt mit dem Virus (Virusexposition). Eine Bewertung in welcher Krankheitsphase sich ihre Katze befindet, kann hierüber nicht stattfinden. Ein negativer Befund (seronegativ) spricht dafür, dass keine Virusexposition stattgefunden hat, oder die Infektion erst kurze Zeit vorher (< 2-3 Wochen) stattgefunden hat. Sehr wenige Katzen zeigen falsch- negative Befunde, d.h. sie sind seronegativ, obwohl sie mit dem Virus infiziert sind. Ein Direktnachweis des Virus aus dem Blut der Katze ist in diesen Zweifelsfällen positiv. Behandlung Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es leider nicht. Sinnvoll ist bei positiv getesteten Katzen eine Behandlung der aufgrund des geschwächten Immunsystems auftretenden Sekundärinfektionen. Nachsorge Es ist bei FIV immer möglich, dass sich eine Katze nach einer akuten Krankheitsphase wieder erholt und länger symptomfrei bleibt. Erst in einer weit fortgeschrittenen Krankheitsphase und abhängig von den dann auftretenden Sekundärerkrankungen muss die Prognose vorsichtig gestellt werden. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, sollte bei Katzen mit einem positiven Antikörpernachweis der Kontakt zu anderen Katzen minimiert werden. Eine Wohnungshaltung reduziert in solchen Fällen die Ausbreitung des Virus und gleichzeitig die Gefahr, dass sich die immungeschwächte Katze mit Sekundärerregern infiziert. Obwohl die Erkrankung der HIV Erkrankung des Menschen sehr ähnlich ist, besteht für den Menschen keine Ansteckungsgefahr. In Amerika ist bereits ein Impfstoff gegen die FIV zugelassen. Die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Impfung ist noch nicht sicher geklärt. Ob und wann ein solcher Impfstoff auch in Deutschland zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht geklärt. (Text WD)